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Friedensgebet Burg Namedy - 16. Juli 2006

As-salâmu alaykum wa rahmatu-Ilahu va baraktu

Der Frieden sei mit euch und die Barmherzigkeit und der Segen Gottes.

„Friede sei mit Euch" ist der traditionelle muslimische Friedensgruß, und die Entgegnung darauf sollte ein „besserer" Gruß sein, mit dem noch der Wunsch nach der Barmherzigkeit und dem Segen Gottes verbunden ist. Mit diesem Friedensgruß sollen sich nach dem Beispiel des Propheten die Muslime auf der ganzen Welt begrüßen - und nicht nur die Muslime. Als ein Gefährte den Propheten fragte, was im Islam das Beste sei, entgegnete dieser: „Dass du den Armen speist und den Friedensgruß entbietest dem, den du kennst und dem, den du nicht kennst." Das Wort „Islam" trägt in seiner Wurzel - den Lauten S-L-M - die Bedeutung Frieden schon in sich. Salam - steht für Frieden, Sicherheit, Wohlbehaltensein.

So verpflichtet wir auf den Frieden auch sein mögen, Religionen können missbraucht werden als Vorwand für politische Machtansprüche, Ungerechtigkeit und der gewaltsamen Durchsetzung eigener Interessen. Wir erfahren das immer wieder in den Nachrichten. Muslime machen da keine Ausnahmen.

Wie sollen wir da Frieden von Gott erhalten? - Im Koran heißt es: „Gewiss, Gott ändert die Lage eines Volkes nicht, ehe die Menschen nicht selbst das ändern, was in ihrem Herzen ist" (13:11) Zu ändern, was in den Herzen ist, das braucht Selbsterkenntnis, und die ist nicht zu haben ohne kritische Selbstbefragung. Das gilt für alle, Muslime, Juden und Christen, religiöse Menschen, areligiöse Menschen. „Wer sich selbst erkennt, erkennt seinen Herrn", so heißt es in einer prophetischen Überlieferung. Selbstbefragung ist ein inneres Ringen, ein innerer Kampf. Ohne diesen Kampf sind wir nicht in der Lage, die Wurzel von Unfrieden, Gewalt und Ungerechtigkeit ausfindig zu machen, ja oft vermögen wir nicht einmal Gewalt als solche zu erkennen, wenn sie mit angeblich guten Absichten getarnt wird.

Ohne diesen inneren Kampf um Erkenntnis kann der Gewalt und der Ungerechtigkeit der Boden nicht entzogen werden. Und ohne das Recht, kurzsichtige und egoistische Bestrebungen als solche zu kennzeichnen, auch nicht. Und deshalb müssen Religionen auch unbequem sein können. Diese Aufgabe stellt sich allen Religionen.

Gewalt endet erst da, wo Beziehungen hergestellt werden, die von Barmherzigkeit geprägt sind - Beziehungen mit Gott, mit sich selbst, mit unseren Mitmenschen, unseren Mitgeschöpfen und der Schöpfung als Ganzes.

„Gott hat keine Barmherzigkeit für jemanden, der keine Barmherzigkeit für andere hat," sagt der Prophet.

Und so wollen wir jetzt beten, dass wir uns selbst Gott öffnen, seine Barmherzigkeit und seinen Frieden annehmen und uns zu eigen machen, um uns leiten zu lassen. Wir tun das mit der ersten Sure des Koran - al-Fatiha - die Eröffnende genannt.

Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen

Alles Lob gehört Allah, dem Herrn der Weitenbewohner,

Dem Allerbarmer, dem Barmherzigen,

Dem Herrscher am Tag des Gerichts.

Dir allein dienen wir, und zu Dir allein flehen wir um Hilfe. Leite uns den geraden Weg,

Den Weg derjenigen, denen Du Gnade erwiesen hast,

Nicht derjenigen, die Deinen Zorn erregt haben und nicht der Irregehenden!

AI-Fatiha - wird gemeinsam rezitiert

O Gott, Du bist der Friede, von dir kommt der Friede und zu Dir kehrt der Friede zurück.

So grüß uns Herr mit dem Frieden und eröffne uns den Garten Deines Hauses, die Stätte des Friedens

Allähuumma anta-s-saläm wa leika yardschiu-s-saläm

Fa hayyinä rabbanä bi-s-saläm fad-hilnä Dschannata däraka dara-s-salam (3x gemeinsam)

 

La illaha il Allah (9x gemeinsam)