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Aus dem Archiv, von der Pressestelle der DMLBonn e.V.


Presseerklaerung des Juedischen Kulturvereins Berlin e.V.
(2004)


An Politiker, Medien,
gesellschaftliche Einrichtungen,
Verbaende und Vereine

Wider die Islamophobie

Zunehmend scheinen Antisemitismus und Islamophobie zwei Seiten jener Medaille zu sein, in die stereotypes Hendeln und neues Unverstaendnis mit grossen Lettern eingraviert sind.

Es gibt keine rational nachvollziehbare Erklaerung fuer die aktuelle Hysterie, die gezielt und ohne Ruecksicht auf Verluste gegen Muslima und Muslime aller Laender, Sprachen, kultureller und sozialer Identitaeten geschuert wird.

Wer so zuendelt, riskiert eine Feuerbrunst. Wir wollen das nicht!

Was treibt Maechtige in der Politik, was veranlasst manche Medien zu einer Kampagne, an deren Ende es nur Verlierer geben wird? Was naehrt das Zerrbild vom Nachbarn?

Unuebersehbar, und das ist u.E. das Grunduebel, benachteiligen soziale Verhaeltnisse die geduldeten wie hier beheimateten Mitglieder der muslimischen Gemeinschaften und jene, die von Aussenstehenden dafuer gehalten werden. Dumpf und zerstoererisch wird eine Islam-Feindschaft hoffaehig geredet und der Irrweg in einen Anti-Islamismus geebnet.

Wir erinnern daran, wann und wie aus religioeser oder oekonomischer Judenfeindschaft moerderischer Antisemitismus geworden ist. Das macht uns misstrauisch gegen jede selbstgefaellige Polemik, die den Islam und mit ihm die gesamte muslimische Gemeinschaft zur verdeckt sprudelnden Quelle jenes brutalen extremistischen Terrors erklaert, der gerade auch gegen unser Volk gerichtet ist. Gegen diesen haben wir uns auch mit Muslimen verbuendet.

Jahrzehnte sind ohne ein erkennbares gesellschaftliches Interesse an anderen Lebenswelten verstrichen. Der Dialog im Neben- und Miteinander setzt wissenden und gespuerten Respekt voraus.

Wir bedauern zutiefst, dass die EU auch mit Deutschlands Stimme am 19. November dem Vorschlag Spaniens nicht gefolgt ist, der Kenntnisse ueber die Kulturen der Welt bei der Integration ihrer Vertreter in den jeweiligen europaeischen Provinzen fuer unentbehrlich hielt.

Es geht nicht um den Islam in Deutschland. Es muss an die Aufklaerung angeknuepft werden. Lessing hat durch seinen weisen Nathan ein deutsches Leitbild der Toleranz geschaffen, auf das wir stolz sein koennen.

Fuer den Juedischen Kulturverein Berlin e.V.

Dr. Irene Runge
1. Vorsitzende
F.d.R. 0172- 395 3349

Ralf Bachmann
Vorstandsmitglied

Igor Chalmiev
Integrationsbeauftragter

Der JKV ist Gruendungsmitglied im Migrationsrat Berlin-Brandenburg. www.mrbb.de/Mitglieder/116

Siehe auch:
Juden solidarisieren sich mit Muslimen - Presserklaerung der Deutschen Muslim-Liga Bonn e.V.



Deutsche Muslim-Liga Bonn e.V. - 1425 / 2005